Aktuell recherchiere ich zum Thema verbaler sexueller Belästigungen im öffentlichen Raum. Dabei setze ich mich vor allem mit dem direkten Unterschied der Lebensrealitäten von Männern, Frauen und Transpersonen im Alltag auseinander. Es sind alle Menschen,gleich ihrer sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Zuordnung, einbezogen, wenngleich sich dennoch das von mir untersuchte Phänomen vorrangig auf die Zweiteilung von Männlichkeit und Weiblichkeit bezieht.

Gerade für Frauen ist es zur furchtbaren Realität geworden auf der Straße in jeglicher Form bedrängt oder zu einem direkten sexuellen Handeln aufgefordert zu werden. Im Gegensatz zu den meisten Männern, sind Frauen daher gezwungen sich jeden Tag mit Themen der Selbstverteidigung auseinanderzusetzen und sich im schlimmsten Fall ihrer individuellen Persönlichkeitsrechte zu beschneiden.

Die meisten Männer, die ich zu solchen Erfahrungen befragte habe, konnten mir keinen Fall nennen, in welchem sie jemals Opfer eines solchen Übergriffs gewesen sind und bestätigen somit meine Annahme einer vollkommen unterschiedlichen Lebensrealität. Frauen sind anders als Männer gezwungen sich Schutmechanismen anzutrainieren wie extra ausgerichtete Tagesabläufe, Wahl der Kleidung, Erziehung, Wortwahl ,etc. um sich vor sexuellen Übergriffen jeglicher Art zu schützen.

Was mich allerdings staunen ließ, war die wenig verbreitete Kenntnis über die Tragweite dieser Problematik. Die meisten Männer können aufgrund von fehlender Erfahrung diese Art von Belästigung kaum bis gar nicht nachvollziehen. In meiner künstlerischen Arbeit möchte ich genau diesen Unterschied in der Lebenswelt herausarbeiten.

Mein Ziel ist dabei, ein Erlebnis zu schaffen, mit dessen Hilfe auch nicht betroffene Personen ein Bewusstsein für die Problematik verbaler sexueller Übergriffe und deren Intensität entwickeln und im besten Falle ihre eigenen Verhaltensweisen hinterfragen.
Diese Website dient mir dazu, bisherige konkrete Erfahrungen von Menschen zu sammeln, die von verbalen sexuellen Übergriffen betroffen waren und dies bereit sind zu teilen.

Wenn du also eine oder mehrere konkrete Situationen schildern möchtest dann erreichst du mich unter meiner E-Mail Adresse disagreeable-to-hear@web.de.

Besonders interessieren mich die unterschiedlichen Erfahrungen zwischen den Geschlechtern männlich/weiblich, daher ist es für mich sehr hilfreich, wenn du in deiner E-Mail in irgendeiner Weise kenntlich machst,

a) ob du die von dir beschriebene/n Erfahrung/en vielmehr als männlich oder weiblich betroffene Person gemacht hast und

b) welchem Geschlecht du dich selbst zuordnest.

Letztendlich ist es mir ein Anliegen, dieses Projekt als Möglichkeit zu verstehen, sich über verbale sexuelle Belästigung sowie die möglichen Gefühle der Ohnmacht auszutauschen und die scheinbare Akzeptanz dieser Situationen zu hinterfragen.
Jeder Beitrag bleibt absolut anonym. Ich werde lediglich Zitate von der euch gegenüber geäußerten Wortwahl übernehmen.